Viele der Mädchen und Jungen sind Waisen, wie der 13-jährige Malleswara Rao. Er verdiente als
Tagelöhner ein wenig Geld in einem Geschäft, das Hühner verkauft, und schlief auf der Straße.
Über Childline, einer indienweiten Telefon-Hotline für Kinder in Not, wurde diese illegale
Kinderarbeit gemeldet, so dass der Junge schließlich bei Navajeevan landete. Die Organisation
arbeitet eng mit den Behörden in Vijayawada zusammen und bietet Kindern wie Malleswara Rao
Unterstützung. Im Kinderdorf Chiguru findet er nicht nur ein Zuhause, sondern auch ein
„geregeltes“ Leben mit einer Struktur, festen Mahlzeiten und medizinischer Versorgung.
Dort kann Malleswara Rao endlich Kind sein – ohne Sorge, ob das Geld für eine Mahlzeit reicht,
oder ob er einen guten Schlafplatz findet. Der Junge schläft mit vier anderen Kindern in einem
Raum. Betreut wird er von einer sogenannten Caremother, die für eine Gruppe von bis zu
20 Kindern zuständig ist. Die Caremother übernimmt auch Teile des Unterrichts, der ansonsten von
zwei hauptamtlichen Lehrern durchgeführt wird. Mit sogenannten Brückenkursen, also
Unterichtsangeboten in verschiedenen Fächern, wird Malleswara Rao wieder an den Besuch einer
regulären Schule gewöhnt, damit er dort seinen Abschluss machen kann.
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